Zäune halten das Wasser sauber

Landwirtschaft

Zäune halten das Wasser sauber

>Über die europäische Wasserrahmenrichtlinie zerbrechen sich viele Experten die Köpfe, weil ihre Umsetzung noch viel Hausaufgaben bedeuten. Zuletzt kam das vTI zu dem Ergebnis, dass an der Weser noch viel Stickstoff eingespart werden muss.
Auch die Engländer suchen nach Lösungen – beispielsweise Fäkalkeime aus der Rinderhaltung den Gewässern fernzuhalten. Danyel Hampson, Hauptautor einer Studie an der East Anglia Universität will das Wasser mit Zäunen vor Kühen schützen.

Problem Milchkühe
Die Abwasserbehandlung wurde in den letzten Jahren deutlich verbessert, so dass in England die menschlichen Abfälle keine Bedrohung mehr für das Oberflächenwasser darstellen. Demgegenüber bilden Rinder, und vor allem Milchkühe, immer noch ein hohes Risiko, die Gewässer mit Keimen zu belasten. Vor allem in den Gebieten, wo die Tierdichte sehr hoch ist. Viele Wasserressourcen genügen derzeit nach Angabe von Hampson nicht der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Deshalb hat sich das Rural Economy and Land Use Programme (Relu) Lösungen des britischen Landwirtschaftsministeriums angeschaut, welche Möglichkeiten am besten zu reinen Gewässern führen, und sie am Computer moduliert.
Zu den Möglichkeiten gehört beispielsweise der Ordnungsrahmen, weniger Milchkühe zu halten oder Dünger höher zu besteuern, so dass weniger ausgebracht wird. Daraufhin würde die Futterqualität der Weiden sinken und zu einer extensiveren Milchviehhaltung führen, so Hampson.
Weniger Milchkühe aber bedeuten einschneidende Maßnahmen für die Milcherzeuger und könnte negative wirtschaftliche Auswirkungen auf einzelne Regionen haben.
So konnte Hampson am Computer zeigen, dass einzelne Maßnahmen auf den Betrieben, die größten positive Effekte nach sich ziehen. Einer davon ist der Zaunbau, der Kühe daran hindert, in Gewässer zu koten. Die Bauern könnten für den Zaunbau sogar Förderprogramme des Landwirtschaftsministeriums in Anspruch nehmen.
Prof. Philip Lowe, Direktor des Relu-Programms: „Der Bau und Erhalt von Zäunen entlang von Flüssen wird bereits unter bestimmten Bedingungen in kleinem Maßstab in Agrarumweltprogrammen gefördert. Die neue Studie zeigt, dass eine Ausdehnung und Bewerbung des Programms deutliche Verbesserungen in der Wasserqualität nach sich ziehen könnte.“

Lesestoff:
Hampson D., et al.: Predicting microbial pollution concentrations in UK rivers in response to land use change ; in: Water Research forthcoming 2010, http://dx.doi.org/10.1016/j.watres.2010.07.062

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