Zucht hornloser Rinder

Landwirtschaft

Milchleistung hornloser Rinder hat aufgeschlossen

Die Zucht hornloser Rinder ist nach den Worten vom bayerischen Landwirtschaftsminister Helmut Brunner ein wichtiger Beitrag zum Schutz von Mensch und Tier. Denn die zunehmende tierfreundliche Laufstallhaltung, die Rindern jederzeit freie Bewegung und Sozialkontakte ermöglicht, bringt auch höhere Verletzungsrisiken durch die Hörner mit sich. Die Entfernung der Hörner ist allerdings schmerzhaft für die Tiere. „Die Zucht hornloser Rinder kann daher zum Königsweg in der Rinderzucht werden“, sagte der Minister bei einem Besuch der Versuchsstation der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub.

Nicht zuletzt dank der staatlichen Pionierarbeit in Grub ist die Hornloszucht bei Fleckvieh mittlerweile weit fortgeschritten. Laut Brunner ist neuesten Forschungsergebnissen zufolge die Milchleistung der hornlosen Tiere inzwischen mit der gehörnter Rinder vergleichbar: Unter identischen Bedingungen betrug in Grub die Leistung der hornlosen Kühe im Durchschnitt der beiden vergangenen Jahre 9.461 Kilo Milch mit 3,87 Prozent Fett und 3,49 Prozent Eiweiß, ihre Stallgefährtinnen brachten es auf 9.684 Kilo Milch mit 3,94 Prozent Fett und 3,49 Prozent Eiweiß. Die Milchviehherde der Versuchsstation umfasst 117 Fleckviehkühe, 40 davon sind natürlich hornlos.

Nach Auskunft des Ministers steht den bayerischen Landwirten seit Einführung der genomischen Zuchtwertschätzung vor einem Jahr ein deutlich größeres Samenangebot natürlich hornloser Fleckviehbullen mit hohen Zuchtwerten zur Verfügung. „Mittlerweile hat jede bayerische Besamungsstation solche Bullen im Angebot“, so Brunner. Bereits im Februar wurden über vier Prozent aller Fleckviehbesamungen im Freistaat mit hornlosen Bullen durchgeführt – bei steigender Tendenz. Auch im Zuchtprogramm werden hornlose Bullen verstärkt eingesetzt. In den nächsten Jahren werden daher noch mehr solcher Tiere für die Besamung verfügbar sein.

StMELF; Foto: Schmalz

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