Zukunft der Landwirtschaft ist regional

„Landwirtschaftspolitik für Landschaft und ländlichem Raum“

„Eine Politik für die Landwirtschaft ist immer auch eine Politik für die Landschaft und den gesamten ländlichen Raum“, sagte am Dienstag Staatssekretär Dr. Thomas Griese aus dem rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerium auf dem Jahreskongress des Verbandes Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten in Speyer.

Der Agrar-Sektor habe eine große Bedeutung für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen, den erhalt der Sozialstruktur und für das Kulturerbe ländlicher Raum. Er gestalte aber auch den Siedlungs-, Wirtschafts- und Erholungsraum.

Der technische Fortschritt im 20. und 21. Jahrhundert habe mit seiner Steigerung der Produktivität von Boden und Arbeit neue Strukturen hervorgerufen. „Viehhaltung, Ackerbau, Wein- und Obstbau finden in zunehmendem Maße in weit voneinander entfernte Landesteilen statt.“ Daher produktionsorientierte und strukturarme Landschaften mit nur wenigen naturnahen Lebensräumen.

Die hoch mechanisierte Landwirtschaft benötige nur wenige Arbeitskräfte und sowohl die Weiterverarbeitung als auch die Vermarktung finde vielfach außerhalb der peripheren Regionen statt. Auf diese Weise gehen dem ländlichen Raum Wertschöpfungsketten verloren, so Griese.

„Ich bin davon überzeugt, dass mittelfristig rein auf die Erzeugung standardisierter Agrarrohstoffe ausgerichtete Landwirtschaft keine Überlebenschance hat.“ Griese erteilt der Spezialisierung der Landwirtschaft aber keine generelle Absage. Mehr denn früher müssten sich die Betriebe mit vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen zusammenschließen. Vor allem in den Bereichen der erneuerbaren Energien, Tourismus, Naturschutz und Gesundheits- und Wellnesssektor sieht Griese eine Chance. Wenn die Gesellschaftbereit ist, so Griese weiter, die bislang nicht marktfähigen Leistungen der Landwirtschaft gerecht zu honorieren. Dazu zählen sauberes Wasser, Biodiversität und Erhaltung attraktiver Landschaften.

roRo