Zukunftslandwirte

Landwirtschaft

Mit Praxis in die Zukunft

Zu Beginn der digitalen Wintertagung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) sprach ihr Präsident Hubertus Paetow von einer grundlegenden Transformation der Landwirtschaft. Die Gesellschaft erfordere eine andere Wirtschaftsweise und die Landwirte könnten ihren Stellenwert nur halten, wenn sie sich daran orientierten. Dann blieben die „Landwirte als Aktivposten“ im ländlichen Raum und der Gesellschaft erhalten.

„Wir Zukunftslandwirte verbinden die klassischen unternehmerischen Tugenden mit dem strategischen Gespür dafür, wie die Entwicklung des Betriebes zu den veränderten marktwirtschaftlichen Mechanismen passt“, sagte Paetow.

Wissensplattform nachhaltige Tierhaltung

Damit die Worte nicht nur Theorie bleiben, hat pünktlich zur Wintertagung die Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE) ihre neue Wissensplattform zur nachhaltigen Tierhaltung online gestellt. In leicht verständlicher Weise werden für Praktiker neue Ideen aus der Forschung dargestellt, die zum Teil auch schon Eingang in die Praxis gefunden haben. Die Nutztiere Rind, Schwein und Geflügel werden in den Kategorien Tierbeobachtung, Fütterung, Stallbau, Management, Ökonomie und Förderung dargestellt und bieten Praktikern Orientierung für neue Ideen. Eine Erweiterung um die die Nutztiere, Schafe, Ziegen, Bienen und den Bereich Aquakultur ist vorgesehen.

Lauf- und Ruheebene bei Mastgeflügel

Auf der ebenfalls digitalen Eurotier hat die Landwirtschaftskammer Nordrheinwestfalen beispielsweise die neuen Lauf- und Ruhebenen im Mastgeflügelstall vorgestellt. Im Wesentlichen sind Geflügelställe strukturarm. Das Huhn aber bevorzugt höhere Ebenen für das so genannte Aufbaumen für einen sicheren Schlafplatz. Selbst die modernen Masthühner folgen dem, sofern höhere Ebenen angeboten werden. Holzlattenroste und Drahtgitter wurden bereits 2011 in den USA als zweite Ebene eingebaut, heute sind es Kunststoffböden. Zum Schutz der darunter stehenden Tiere werden die Exkremente mit Kotbändern unter dem Gitter aufgefangen.

Die Forschung hat gezeigt, dass die Fußballengesundheit der Tiere deutlich steigt. Versuche aus dem Jahr 2019 zeigten gute Erfahrungen bei einer zusätzlichen Ebene in 10, 30 oder 50 cm Höhe für zehn Prozent der Tiere oder die Hälfte bei Zweinutzungsrassen. Die heutigen Kunststoffebenen lassen sich schon besser reinigen und pflegen als die erste Generation der zweiten Ebene. In der Schweiz gilt die zweite Aufenthaltsebene als Modell in der „Besonders Tierfreundlichen Stallhaltung.

Lesestoff:

www.Nutztierhaltung.de   

Roland Krieg

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