Zulassung Raps T45
Landwirtschaft
Gentechnisch veränderter Raps darf importiert werden
>Die Europäische Kommission hat am Dienstag mitgeteilt, dass sie den Import und die Verarbeitung gentechnisch veränderten Raps von Bayer CropScience T45 für zehn Jahre erlauben wird. Zuvor hatte die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA T45 als sicher eingestuft.T45 „nicht zum Anbau“
T45 wird seit rund zehn Jahren großflächig in Kanada angebaut und darf nun auch in die EU importiert werden. Grundlage dieser Rapssorte ist eine gentechnisch Veränderung, die das Agrobaktrerium tumefaciens eingeschleust hat und die Ölsaat gegen verschiedene Pflanzenschutzmittel tolerant macht. Die EFSA sieht in ihrer Empfehlung keine Risiken und Fütterungsversuche hätten keine Unterschiede zu konventionellem Raps gezeigt. Die Managementsysteme müssen darauf abgestimmt sein, dass der gentechnisch veränderte Raps nicht bei Transport und Lagerung in die Umwelt gelangt.
Die Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit muss nach den gesetzlichen Vorschriften vorgenommen werden und die Begleitdokumente der T45-Körner müssen den Hinweis „nicht für den Anbau“ tragen. Die Genehmigung gilt bis 2019.
Verwendung finden soll T45 nach Antragstellung Bayer als eiweißreicher Rapskuchen in der Tierfütterung und als Rapsöl in Produkten für die menschliche Ernährung. Angebaut wird der Raps in Europa nicht.
FNL beklagt emotionale Diskussionen
In dieser Woche hat sich angesichts der EU-Entscheidung, das nationale Anbauverbot in Österreich und Ungarn für den Mais Mon810 bestehen zu lassen, auch die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL) zu Wort gemeldet. Dr. Gibfried Schenk, Geschäftsführer der FNL, erklärte, dass die EU nicht „die grüne Gentechnik als moderne und innovative Technologie in der Landwirtschaft“ aufs Spiel setzen sollte. Insgesamt ist die EU zum Dritten Mal gescheitert, das Anbauverbot zu kippen und verschaffe der Gentechnik damit nicht mehr Platz in Europa. „Leider findet die Diskussion über die grüne Gentechnik in Europa nicht sachlich, sondern ausschließlich ideologisch statt“, klagte Dr. Schenk.
Allerdings haben die Umweltminister zuvorderst nicht für oder gegen die Gentechnik abgestimmt, sondern in erster Linie um das Recht, sich selbst für oder gegen einen Anbau zu entscheiden.
Trockentoleranter Mais
Monsanto hat am Montag mitgeteilt, dass sie in den USA und Kanada den Zulassungsantrag für den weltweit ersten trockentoleranten Mais eingereicht haben. Der zusammen mit BASF entwickelten Mais habe im letzten Jahr bis zu 10 Prozent höhere Erträge in den Western Great Plains erzielt, einer der trockenen Regionen in den USA. Die beteiligten Farmer wären zufrieden, weil sie auch in den trockenen Jahren auf die Erträge schauen müssten, um die Nachfrage nach Nahrung, Biomasse, Futter und Fasern zu befriedigen.
Lesestoff:
www.efsa.europa.eu
www.monsanto.com
roRo (Text und Foto)