Zum Wohle von Boden und Gesellschaft
Landwirtschaft
China: „Bodenschonende Landwirtschaft für die Ernährung der Welt“

China hat viele Menschen und nur wenig fruchtbare Ackerfläche. Der Druck auf die natürlichen Ressourcen ist groß. Ende März hat die Regierung in Peking die Strategie „Bodenschonende Landwirtschaft für die Ernährung der Welt“ ausgerufen. Damit wollen die Chinesen den ländlichen Raum mit Erhaltung von einer Million Hektar fruchtbaren Ackerlandes beleben. Die Federführung hat das chinesische Landwirtschaftsministerium in Zusammenarbeit mit der Chinesischen Gesellschaft für Pflanzenernährung und Düngemittelforschung sowie die World Soil-Friendly Farming Association.
Mitausrichter des Kampagnenstarts und Teilnehmer der Kampagne ist Chinas erst 1998 gegründete größte Düngemittelhersteller Kingenta (Kingenta Ecological Engineering Group). Kingenta wird ein Programm zur Schaffung von Ackerland und Serviceeinrichtungen für Demonstrationszwecke in eintausend chinesischen Landkreisen umsetzen. Dort können die Bauern die Technik der Feldbearbeitung kennen lernen und Düngemittel bodenschonend einsetzen.
Letzteres heißt Verbesserung der Bodenqualität, Reduzierung der Produktion zugunsten einer höheren Effizienz und Bereitstellung von umfassenden Dienstleistungen. Kingenta, das im Jahr 2016 die in Münster ansässige COMPO GmbH für Blumenerden und Düngemittel für Haus und Garten übernommen hat, ist in China nach eigenen Angaben das einzige Unternehmen mit einem vollen Spektrum an Düngemitteln.
Erst im Dezember 2017 hat Kingenta ein Forschungs- und Anwenderforum für effiziente Düngemittel auf der Basis von COMPO-Technologien in Linshu in der Provinz Shandong durchgeführt. Diese EEF-Technologie (Efficiency Enhanced Fertilizer) hatte COMPO-Geschäftsführer Dr. Bert Jaeger persönlich vorgestellt. Langsam Nährstoffe abgebende Düngemittel werden von COMPO seit 2016 weltweit in Feldversuchen getestet und sollen in China zum Einsatz kommen. Firmen-Motto: „Deutsche Technologie – in China gefertigt und im Dienste der Welt“. Sie werden dann über das Netzwerk von COMPO vermarktet.
Hintergrund der EEF-Dünger sind steigende Rohstoffkosten und höhere Ansprüche an die Umwelt. Im Ergebnis sollen Nährstoffe gezielter in die Pflanze wandern und weniger ausgewaschen werden. Generell wird der Nährstoff mit einer wasserlöslichen Hülle ummantelt. Sickert Wasser in das Gebilde, wird der Nährstoff frei gegeben. Pflanzen nehmen Nährstoffe nur auf, wenn sie in Wasser gelöst sind. Dazu gehören aber auch natürlicherweise langsam freisetzende Stickstoffquellen wie Kompost.
Kingenta will im Juni dieses Jahres auch Dimethylpyrazolphosphat als Nitrifikationshemmer und Ureaseinhibitoren wie NBPT sowie Biostimulantien auf den Markt bringen. Das sei ein Beitrag zum 13. Fünfjahresplan und dem „Green Development“ Chinas.
Kingenta startete 2006 mit der Produktion für Langzeitdünger und einer Produktionskapazität von jährlich 300.000 Tonnen. Für die Forschungsabteilung hat Kingenta weltweit mehr als 50 Partnerschaften mit Universitäten abgeschlossen. 2016 sagte der damalige Vorsitzende von Kingenta, Wan Liabu: „In den nächsten zehn Jahren liegt es in der Verantwortung der Düngemittelindustrie, eine klare Strategie der Entwicklung beizubehalten, die sich auf eine gemeinsame Zusammenarbeit und einen Informationsaustausch konzentriert, um Synergie, nachhaltige Entwicklung und Expansion des Sektors zu erreichen.“
roRo