Zwiebellager nur dürftig gefüllt

Landwirtschaft

Zehn Prozent weniger Zwiebeln in NI

Kleine Ernte – hohe Preise, dieser logische Zusammenhang trifft in diesem Jahr besonders ausgeprägt auf die Zwiebeln zu. Wie der Landvolk-Pressedienst schreibt, fällt die Ernte durch die starken Niederschläge wesentlich geringer aus, als in den Vorjahren. „In Niedersachsen haben die Landwirte etwa zehn Prozent weniger geerntet“, schätzt Wolfgang Wrede von der Raiffeisenwarengenossenschaft (RWG) Osthannover in Uetze. Deutschlandweit lagen die Vorräte nach Angaben der AMI am 1. Oktober mit 186.500 Tonnen (t) sogar um 17 Prozent niedriger als im Vorjahr, obwohl die Anbaufläche um drei Prozent größer ausfiel. Zudem hat das feuchte Wetter dazu geführt, dass die letzten Zwiebeln drei bis vier Wochen später als in normalen Jahren reif geworden sind. Erst Ende Oktober, Anfang November schließen die Landwirte die Zwiebelernte ab.

Zufrieden sind sie trotzdem. Denn die geringen Mengen haben sich bereits auf den Preis ausgewirkt. Im Vergleich zum Vorjahr hat er sich mehr als verdoppelt. So verkauft die zur RWG gehörende „Uetzer Zwiebel“ die würzigen Knollen derzeit für 24 Euro je Dezitonne (dt). 2012 lag der Preis noch bei elf Euro je dt. „Für die Landwirte, die ihre Zwiebeln bei uns einlagern, sieht es sehr gut aus“, sagt Wrede. Sie bekommen Abschlagszahlungen, die sich am Durchschnittspreis über die gesamte Vermarktungssaison orientieren. Daran nicht teilhaben können die Landwirte, deren Zwiebelernte im wortwörtlichen Sinn verhagelt ist. Die beschädigten Feldfrüchte wurden direkt vom Acker verladen und in Polen zu Röstzwiebeln verarbeitet.

Eine Besonderheit der Gemüseregion um Uetze ist der Anbau von Silberzwiebeln. Rund 60 Hektar groß ist dieses einzige deutsche Anbaugebiet, auf dem die kleineren Verwandten der Speisezwiebel seit den 80er Jahren kultiviert werden. Die Landwirte beliefern als feste Vertragspartner die Sauerkonservenindustrie und bereichern damit das vielfältige heimische Angebot. Vielseitiger sind die gelben Speisezwiebeln: Als Bestandteil vieler Hausmittel wird ihnen sogar eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt. Neben einer Vielzahl von Vitaminen und Nährstoffen macht sie vor allem ihr Gehalt an sekundären Pflanzeninhaltsstoffen so gesund.

LPD

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