Zwiebeln zurück zur Marktnormalität

Landwirtschaft

Zwiebelmarkt normalisiert sich nach Rekordernten

Die Marktlage bei Zwiebeln wird in den kommenden Wochen nicht nur durch das Angebot an deutschen Zwiebeln bestimmt, sondern auch durch die europaweiten Erntemengen beeinflusst.

Sowohl die Lagervorräte in Deutschland als auch die Erntemengen in Europa zeigen für die Saison 2012/13 ein Minus in der Größenordnung von 15 Prozent im Vergleich zu den sehr hohen Vorjahreswerten, berichtet die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI).

Mit 4,96 Millionen Tonnen wird die Zwiebelernte in der EU 25 (ohne Rumänien und Bulgarien) um knapp 15 Prozent geringer ausfallen als im Vorjahr. Damit entspricht die Produktion knapp dem langjährigen Mittel. Diese AMI-Ernteschätzung basiert auf nationalen Statistiken und Angaben aus den wichtigsten zwiebelproduzierenden Ländern. Der Rückgang der Produktion wurde vor allem durch eine Einschränkung der Flächen verursacht. Aufgrund der katastrophal niedrigen Preise in der Saison 2011/12 haben viele Erzeuger den Zwiebelanbau eingeschränkt, meist liegt das Minus bei 10 Prozent. Der Ertrag war im Durchschnitt wieder gut, die Spitzenwerte des Vorjahres wurden aber nur selten erreicht. Die höchsten relativen Einbußen der Produktion ergeben sich für Österreich (-30 Prozent), Frankreich (-21 Prozent) und für Großbritannien (-20 Prozent), in Spanien (-19 Prozent) ist der Rückgang ebenfalls noch überdurchschnittlich. In den Niederlanden wird der Rückgang der vermarktungsfähigen Produktion wahrscheinlich nur 8 Prozent betragen. In Deutschland wurden nach Schätzungen des Fachverbandes Deutsche Speisezwiebel e.V. und der AMI mit 441.000 Tonnen 13 Prozent weniger Zwiebeln geerntet als 2011/12.

Die Ernteschätzung für die EU muss eventuell noch nach unten korrigiert werden, denn zum Zeitpunkt der Erhebung waren in Dänemark, den Niederlanden, in Großbritannien und in Frankreich noch nennenswerte Anteile (10 bis 20 Prozent) der Ernte auf dem Feld. Es ist unsicher, ob diese Felder überhaupt noch geerntet werden können und ob die Qualität für eine Vermarktung auf dem Frischmarkt dann noch ausreicht. Die rechtzeitig geernteten Partien weisen dagegen eine gute bis sehr gute Qualität auf. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zwiebeln in allen europäischen Ländern kleinfallender. Dies gilt auch für Spanien, das sich auf große Kaliber spezialisiert hat.

Für den Verbraucher sind Zwiebeln in diesem Herbst nur geringfügig teurer als im Vorjahr, Anfang November wurden bei mittelgroßen Packungen (bis 2,5 Kilogramm) 6 Cents pro Kilogramm mehr bezahlt als im Vorjahr, bei Kleinpackungen entsprach der Preis dem Vorjahreswert.

AMI

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