Zwischenfruchtanbau

Landwirtschaft

Ölrettich, Senf und Phacelia für Boden und Umwelt

Das Getreide ist vielerorts abgemäht und die Flächen werden – wenn die Fruchtfolge dies vorsieht – manchmal erst im kommenden Frühjahr mit Sommergetreide, Zuckerrüben oder Mais bestellt. Diesen Zeitraum gilt es nun mit Zwischenfrüchten sinnvoll zu überbrücken, schreibt der Landvolk-Pressedienst. Denn Ölrettich, Senf oder Phacelia wirken sich positiv auf den Ertrag der Hauptkulturen aus. Ihre organische Masse wird meist nicht geerntet, sondern verbleibt auf dem Feld. Sie wirkt sich positiv auf den Boden aus und hilft, Wind- und Wassererosion zu vermindern.

Bereits verdichtete Böden können Ölrettich und Gelbsenf auflockern. Ein gezielter Einsatz von Zwischenfrüchten kann Fruchtfolgekrankheiten entgegen wirken, wie zum Beispiel den gefürchteten Bodennematoden. Zugleich binden Zwischenfrüchte die nach der Ernte verbliebenen Nährstoffe und bewahren sie vor der Auswaschung. Zwischenfrüchte können nicht nur als Futter genutzt werden, auch für wildlebende Tiere sind sie ein Gewinn: Senf, Ölrettich oder Phacelia verlängern das Nahrungsfenster der Insekten und bieten Deckung für größere Wildtiere.

Diese Vorzüge des Zwischenfruchtanbaus erkennen immer mehr Ackerbauern. Wuchsen sie 2010 in Niedersachsen erst auf knapp 280.000 Hektar, könnte sich die Fläche nach Einschätzung von Experten in diesem Jahr nahezu verdoppeln. Zu einer weiteren Steigerung des Zwischenfruchtanbaus könnte die Förderung der Zwischenfrüchte als „Greening“ beitragen. Dazu müssen die Landwirte einige Punkte beachten: Die Zwischenfrüchte dürfen keinen mineralischen Stickstoffdünger oder Klärschlamm sowie keine Pflanzenschutzmittel erhalten. Außerdem müssen die Mischungen mindestens aus zwei Kulturarten bestehen und spätestens bis zum 1. Oktober ausgesät werden.

LPD

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